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Color Grading mit Affinity Photo

30.08.2019

Eine Anleitung für die einfache Bildbearbeitung. In diesem Beitrag erklärt Michel Mayerle, Gesamtleiter PreMedia bei ztprint, wie man in Affinity Photo ein Color Grading auf ein Portraitbild anwendet. Dabei sollen die dunklen Tonwerte etwas kühler, die hellen jedoch etwas wärmer gestaltet werden. Erreicht wird dies mit Hilfe einer Anpassungsebene vom Typ «Umfärben».

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Ausgangslage

Das Ausgangsbild sieht etwas kühl und dunkel aus. Als Endergebnis schwebt ein etwas wärmeres und helleres Bild vor. Der Unterschied soll nicht dramatisch, aber trotzdem sichtbar sein.

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So sieht das unbearbeitete Originalbild aus (Quelle shutterstock.com).

Schritt 1: Aufhellen per Gradationskurve

In einem ersten Schritt wird das Bild per Gradationskurve leicht aufgehellt. Ich habe einerseits den Weisspunkt (oben rechts in der Gradationskurve) etwas heller gemacht, damit das Gesicht etwas mehr Licht bekommt. Zusätzlich habe ich auch die Tiefen (unten links in der Gradationskurve) etwas aufgehellt, die Dreivierteltöne aber leicht abgedunkelt. Dadurch wirkt das Bild zwar etwas kontrastreicher als im Original, weist jedoch trotzdem angenehm offene Tiefentöne auf.

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Per Gradationskurve wird das Bild etwas aufgehellt.

Schritt 2: Gewünschte Farbe für die dunklen Töne definieren

Im nächsten Schritt habe ich eine Anpassungsebene vom Typ «Umfärben» ausgewählt und dort den gewünschten Farbton ausgewählt, den ich auf die dunklen Töne anwenden möchte. Das Ergebnis sieht momentan noch seltsam aus, weil die Farbe über das gesamte Bild überlagert wird. Im nächsten Schritt werden wir diesen Umstand korrigieren.

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Per Umfärben-Anpassungsebene wird der gewünschte Farbton für die dunklen Töne definiert.

Schritt 3: Farbton auf die dunklen Tonwerte einschränken

Wenn man im Ebenen-Studio oben rechts auf das kleine Zahnrad klickt, gelangt man in die Mischoptionen. Damit lässt sich für die derzeit ausgewählte Ebene definieren, ob Lichter- oder Schattentonwerte ausgeblendet werden sollen. Es würde den Rahmen dieses Beitrages sprengen, wenn ich die Mischoptionen jetzt genauer beschreiben würde. Stattdessen soll der folgende Screenshot aufzeigen, wie ich den Farbton in den Lichtern ausgeblendet und nur noch auf die Schatten beschränkt habe.

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Mit den Mischoptionen wird der Farbton auf die Schattenbeschränkt.

Schritt 4: Gewünschte Farbe für die hellen Töne definieren

Hierbei handelt es sich um den gleichen Vorgang wie beim Arbeitsschritt 2. Mit einer Anpassungsebene vom Typ «Umfärben» habe ich diesmal den Farbton eingestellt, den ich gerne auf meine hellen Tonwerte anwenden möchte. Das Eingrenzen auf die Lichter folgt im nächsten Schritt.

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Die Lichter überlagere ich mit einem warmen Farbton.

Schritt 5: Farbton auf die hellen Tonwerte einschränken

Hier gehe ich genau gleich vor wie im Schritt 3. Die Mischoptionen sind im folgenden Screenshot ersichtlich.

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Mit diesen Mischoptionen wird der warme Ton nur noch auf die Lichter angewendet

Schritt 6: Warmer Farbton in den Augen entfernen

Nach dem Color Grading in den Lichtern fällt auf, dass die Augen unnatürlich warm erscheinen. Der kühle Farbton von vorher hat mir besser gefallen. Aus diesem Grund habe ich die Augen auf der aktuellen Ebene mit einem schwarzen Pinsel übermalt. Da Anpassungsebenen in Affinity Photo direkt mit schwarzer Farbe bemalt werden können, muss dazu nicht extra eine Maske angelegt werden.

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So sieht es aus, wenn das warme Color Grading in den Augen entfernt wird.

Schritt 7: Vorher/Nachher

Im linken Bild seht ihr einen Direktvergleich zwischen dem Originalbild und der Endfassung mit Color Grading. Im rechten Bild ist das finale Bild in voller Grösse zu sehen.

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Vergleich zwischen vorher und nachher.
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So sieht das bearbeitete Bild aus.

Jetzt fängt das Testen an

Diesen Schritt mag ich am liebsten. Gerne öffne ich die einzelnen Anpassungsebenen am Schluss noch einmal und teste andere Farbtöne für Lichter und Schatten aus.

Noch Fragen? Im folgenden Video könnt ihr euch die Arbeitsschritte alle noch einmal im Ruhe anschauen.


Über den Autor

Michel Mayerle arbeitet seit 2015 bei der ZT Medien AG. Er befasst sich seit 22 Jahren täglich mit Fotografie und digitaler Bildbearbeitung. Als ehemaliger Adobe-Freelancer kennt er auch Photoshop bestens und kann dieses Wissen auch in Affinity Photo in die Praxis umsetzen. Michels fotografische Impressionen könnt ihr in seinem Instagram-Account verfolgen

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